De-Colonize Erntedank

De-Colonize Erntedank

Das Erntedank-Fest ist zwar heidnischen Ursprungs, wird aber von der katholischen Kirche vereinnahmt.

Der verkitschte und verklärte angebliche Dank für die Ernten soll so aufs

Konto dieser, stellvertretend für den katholischen Gott, gehen.

Dabei lenkt es aber von denjenigen ab, die das tägiche Essen wirklich herstellen, verarbeiten, verpacken, transportieren und ermöglichen – denen also der Erntedank gelten sollte.

Der industriell-massenhafte Tiermord wird dann zu Ostern verklärt zelebriert.

Der Ursprung der gefeierten Ernten wird traditionell verschwiegen.

Darum möchten wir daran erinnern, dass Kartoffeln, Tomaten, Kürbis, Mais, Bohnen und vieles, vieles mehr, das für uns alltäglich ist und die Agrarlandschaft bestimmt, auf dem Jahrtausende langen kulturellen Erbe, dem Wissen und der Arbeit indigener Menschen in Übersee gründet, bis heute ungedankt und unbezahlt.

Kaffee, Tabak, Zucker und Reis finden keine Erwähnung, sind dafür viel zu gewöhnlich geworden.

Der kolonialistische/imperialistische Raubzug hat einem Kapitalismus den Weg geebnet, der sich außer Stande stellt, die gesamte Weltbevölkerung zu ernähren, weil er auf einer Knappheits-ökonomie beharrt, die längst nicht mehr technisch sondern rein finanziell begründet ist.

Also wäre Reichtumsreduktion die effektivste Hungerbekämpfung.

Wir sollen dankbar sein für Essen voller Spritzmittel und Insektengiften, für Monokulturen, für ökonomische Ausbeutung und Überteuerung, im Schweiße des Angesichts von marginalisierten Ernte-arbeiter_innen, die karges Brot erhalten.

Verloren ging dabei auch unsere Ernährungssouveränität; die Mehrheit der regionalen Kultursorten ist auf keinem Markt mehr erhältlich, die Agrarwirtschaft komplett petro-abhängig: ohne Diesel kein Krümel Brot, kein Tropfen Bier oder Rapsöl. Und das alles reicht nicht…

Wir wollen nicht zurück – wir wollen Zukunft. Wir wollen auch in Zukunft Diversität, ausreichende gesunde Ernährung und überwundene Knappheit. Wir wollen selbstbestimmte Entwicklung.

Wir wollen Alles Für Alle, und unsere Bio-Sphäre dabei erhalten.

3aAa, Okt. 2025

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